Frauenmedizin ist aufgrund der „Genderdiskussion“ ein wenig in Verruch geraten, obwohl sie immer noch ihre Berechtigung hat, betrachtet mann die doch teilweise erheblichen körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Dies zeigt sich bereits an durchaus unterschiedlichen Krankheitsverläufen und individuellen Problemen im Bereich Schwangerschaft, Sexualkrankheiten oder Organen.
Die moderne Medizin hat sich demgegenüber geändert, als dass es in vielen Bereichen nicht mehr nur um die Medizin des Menschen geht, welche grundsätzlich sehr einseitig die männliche Seite beleuchtet, sondern mehr den Fokus auf spezifische Bedürfnisse der Frau zugeschnitten ist.
Die Emanzipation der Frau in den Industrieländern hat sicherlich einen großen Anteil ans dieser medizinischen Revolution, aber auch der Markt selber hat dahingehend seine Wirkung entfaltet, als dass die moderne Frau mit einem eigenen Einkommen letztendlich auch eigenständiger Konsument ist und entsprechende medizinische Dienstleistungen aktiv nachfragt.
Denken wir hier nur an den Bereich der Schwangerschaftsmedizin oder der Schönheitschirurgie, in der Frauen in unserer Gesellschaft nach Schönheitseingriffen verlangen, die in der Männerwelt überhaupt keine Berechtigung haben, wie Labioplastik oder Brustvergrößerungen. Darüberhinaus lässt sich feststellen, dass mittlerweile sogar mehr als die Hälfte aller Ärzte in Industrieländern weiblich sind und auch der Anteil an Medizinstudentinnen die der männlichen Kommilitonen übersteigen.
Frauenheilkunde und Gynäkologie
Die moderne Frauenheilkunde ist mittlerweile ein Teilbereich der Humanmedizin und als sehr umfassend zu bewerten. Wohingegen sich die Gynäkologie auf die Krankheiten einer nicht schwangeren Frau konzentriert. Die Bundesärztekammer definiert sie als Vorbeugung, Erkennung als auch der konservativen sowie operativen Behandlung geschlechtsspezifischer Krankheiten worunter sowohl plastisch-rekonstruktive Operationen, die gynäkologische Onkologie sowie Fortpflanzungsmedizin verstanden werden. Die Krebsvorsorge nimmt hierbei ein ebenso breites Feld ein wie Impfungen (gegen Gebährmutterhalskrebs) oder sexuell übertragbare Krankheiten.